Zum Abschluss der Hinrunde der Saison 2025/26 reist der SV Beckdorf am heutigen Samstag in die traditionsreiche „Rattenfängerstadt“. Beckdorf (14:10 Punkte) ist nach den Niederlagen gegen Schaumburg und Oldenburg auf Rang 5 abgerutscht. Hameln (ebenfalls 14:10 Punkte) folgt punktgleich unmittelbar dahinter. Der Sieger dieser Partie beendet die Hinrunde vor dem anderen – ein echtes Schlüsselspiel für beide Teams. Die Mannschaft um Co-Kapitän Leonard Klein will nach zwei Niederlagen in Folge wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Einfach wird es aber nicht.
Der VfL Hameln (ehemals SG Hameln) ist einer der geschichtsträchtigsten Vereine im niedersächsischen Handball. In der Saison 1985/86 gelang es Hameln erstmals in die Handball-Bundesliga aufzusteigen. Nach dem Abstieg in die Zweitklassigkeit gelang den Hamelnern der sofortige Wiederaufstieg. Der größte Erfolg gelang dem Verein in der Saison 1991/92, als man die 1. Bundesliga auf dem 2. Platz hinter dem THW Kiel abschloss. Dazu kamen ein Auftritt im DHB-Pokal-Halbfinale sowie internationale Spiele in den Folgejahren. Später führten finanzielle Probleme zu einem insolvenzbedingten Absturz in die damalige Regionalliga. Der Verein stieg erneut ab, startete dann aber einen langfristigen Neuaufbau.
Heute – zurück in der Regionalliga und als Aufsteiger aus der Oberliga – präsentiert sich Hameln äußerst stabil. Mit dem aktuellen Kader hat der VfL nichts mit dem Abstieg zu tun. Hameln gewann fünf seiner sieben Siege zu Hause und gehört gemeinsam mit Oldenburg und Großenheidorn zu den heimstärksten Mannschaften der Liga. Auswärts dagegen sind die Leistungen schwankender, darunter deutliche Niederlagen wie in Oldenburg. Zuletzt gewann der VfL jedoch auswärts 34:36 bei der HSG Nienburg. Die Mannschaft von Trainer Marc Siegesmund kommt viel über das Tempo und die zweite Welle. In der Abwehr wird ordentlich zu gepackt. Auffälligster Spieler ist Janne Siegesmund, der mit 98 Toren in 12 Spielen hinter Leon Petersen und Lasse Giese auf Platz 3 der ligaweiten Torschützenliste steht. Daneben stechen Andre Brodhage (40 Tore) sowie der isländische Neuzugang Kari Thomas Hauksson aus einer starken Hamelner Mannschaft heraus.
Der SVB muss weiterhin mit einem schmalen Aufgebot operieren. Fehlen werden erneut: Enno Beyer (Innenbandanriss), Thorin Helfers (Sprunggelenkverletzung) sowie Tim Fock, Santino Lenzsch und Kapitän Markus Clever.
„Wir fahren weiterhin mit einem kleinen Kader durch die Liga, aber die Jungs investieren alles. In Hameln müssen wir wieder ans Maximum gehen. Wenn wir unsere Fehlerphasen minimieren, können wir gegen jeden Gegner bestehen – das haben wir bereits gezeigt“, so Trainer Robert Frahm.
„Die Niederlagen zuletzt werfen uns nicht aus der Bahn. Wir wissen genau, woran es gelegen hat und bleiben bei unserem Weg. Hameln ist extrem heimstark, aber wenn wir unsere Stabilität wiederfinden und über 60 Minuten konzentriert bleiben, haben wir jede Chance, dort etwas mitzunehmen“, blickt Jonas Gerkens zuversichtlich auf dieses Spiel.
Anpfiff ist um 19.00 Uhr in der Sporthalle Afferde in Hameln.
